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 Zuchtleitung
Sarah Offline



Beiträge: 61

13.09.2008 16:26
Vacata Antworten

Heute sollte erst mal ein trauriger Tag werden. Mitten in der Nacht klingelte plötzlich mein Handy. Einer der Stallburschen hatte bemerkt, dass mit Vacata etwas nicht stimmte. Sie war ja eine unserer Zuchtstuten und ich war damit verantwortlich. Ich hetzte aus dem Bett und rannte zu ihrer Box. Ich war ja immer noch in Shirt und Boxershorts. Ich hatte mir nur schnell eine Hose und eine Jacke übergeworfen. Ich ging neben der Stute in die Knie und mir wurde es klar: Kolik! Sofort wurde der Tierarzt angerufen, doch etwas stimmte mit der Stute ganz und gar nicht. Sie lag flach da und ihre Atmung wurde immer schwächer. Ich kannte sie lange und wusste, dass sie hart im Nehmen war. Ihre Geburten waren öfters nicht wirklich glücklich verlaufen. Immer wieder hatten wir den Tierarzt holen müssen und leider waren uns zwei Fohlen auch schon verstorben. Nun aber war es wirklich ernst. Ich machte mir große Sorgen um eine meiner Lieblingsstuten. Zum Glück kam unser Tierarzt schnell. Er sah sich die Stute nur kurz an und holte dann Medikamente. Vacate bekam drei Spritzen in den Hals und lag dann ganz still. Ich legte ihren Kopf in meinen Schoß und strechelte sie. Sie atmete zwar immer noch nicht gut, aber immerhin wurde sie ruhiger. Der Tierarzt sagte zu mir: "Wenn sie die Nacht übersteht, morgen sollte sie nur trocken draußen laufen. Kein Futter, nur Wasser." Ich nickte und wusste genau, was er sagen wollte: Die Chancen standen mehr als schlecht. Leise rollten mir eine Träne über die Wange. Vacata war lange meine eigene Stute gewesen, bevor ich sie in die Zucht gegeben hatte, da sie nicht mehr so viel geritten werden sollte. Ich stand auf und setzte mich vor die Box. Sie brauchte Ruhe. Ich verbrachte den Rest der Nacht an der Seite meines Pferdes. Dann endlich, mit den ersten Sonnenstrahlen, hob sie den Kopf und richtete sich etwas auf. Sie lag nun auf dem Bauch und sah mir. Ich kraulte sie etwas und wartete weiter. Langsam stand sie auf und sah sich um. Sie schüttelte sich und ging erst mal saufen. Dann aber passierte etwas tolles: Sie trat gegen die Boxentür. Sie wollte ihr Futter und dann raus. Ich streichelte sie und sagte: "Heute nicht, Maus." Sie brachte ich sie auf einen der Paddocks. Wo sie sich erst mal etwas umsah und dann ruhig wurde. Sie würde den Tag gut überstehen, das hoffte ich zumindest. Als ich am Abend nach ihr sah, war sie wieder munter und konnte auch endlich etwas Heu knabbern. Ich dankte allen, dass sie noch lebte. In ihrer Box ruhte sie sich aus und morgen durfte sie dann wieder auf die Weide, aber Kraftfutter war für zwei Tage gestrichen. Training wurde auf lange Schrittausritte verlegt. Das würde ich dann gerne machen.
So sattelte ich Vacata am nächsten Tag und ritt mit ihr im Schritt durch den Wald. Sie war wieder munter und wäre wohl gerne gerannt, aber erst mal sollte sie sich ganz erholen und ich wollte sie nicht überfordern. Innerlich jubilierte ich, dass sie es geschafft hatte. Immerhin wollte ich nächstes Jahr ein schönes Fohlen haben.

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